Ergänzung der normativen Nachweisverfahren der DIN 4109 um eine differenzierte Flankenbetrachtung von Holz- und Leichtbauwänden und Bereitstellung der zugehörigen Planungsdaten nach messtechnischer Ermittlung für ausgewählte Bauteilkombinationen.
Die großen Entwicklungsschritte im Holzbau spiegeln sich noch nicht in den zu verwendenden rechnerischen Nachweisverfahren der DIN 4109 wider. Für Massivholzbauteile fehlen klare Regelungen zur Berechnung der Luftschalldämmung, besonders im Umgang mit den Flankenanteilen. Beim Trittschallnachweis werden flankierende Wände vereinfachend nur pauschal berücksichtigt; die deutlich geringere Übertragung über einzelne nichttragende Wände oder durch die bereichsweise Anordnung von Vorsatzschalen kann nicht positiv angerechnet werden. Die vorhandenen normativen Regelungen führen damit zu unwirtschaftlichen und praxisuntauglichen Ergebnissen.
Die Zielsetzung dieses Projektes war daher die Erweiterung der Prognosemodelle der DIN 4109, um durch die genauere Berechnung der Praxis wirtschaftlichere Gesamtkonstruktionen zu ermöglichen. Für diese detaillierte Prognose werden zusätzliche Eingangsdaten für eine differenzierte Betrachtung der einzelnen flankierenden Wände benötigt, die das ift Rosenheim im Rahmen des Projektes messtechnisch ermittelt und zu Planungsdaten aufbereitet hat.
Durchgeführt wurden Untersuchungen an Holzbalken- sowie Holzmassivdecken mit flankierenden Holztafelbauwänden, Holztafelwänden in Ballonframing-Bauweise, Massivholzwänden und nichttragenden Leichtbauwänden, insgesamt ca. 30 Konstruktionen. Dabei wurden auch unterschiedliche Beplankungen und Vorsatzschalentypen geprüft, um deren Verbesserungsmaß festzustellen. Aufbauend auf den Messergebnissen konnte dann das erweiterte Prognoseverfahren erarbeitet und mit vorhandenen Baumessungen validiert werden. Das Holzbau Deutschland Institut war Teil der projektbegleitenden Arbeitsgruppe und in beratender sowie koordinierender Funktion tätig.